Anti-Diskriminierung
Aus der Geschichte lernen
Der Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus steht bei vielen Bundesligisten an erster Stelle, wenn es um Antidiskriminierung geht. Die Aktionen reichen von Kranzniederlegungen bis Kooperationen mit Museen.
In mancher Hinsicht ist es ein Erfolg, wenn gar nichts passiert. So etwa, wenn der Kampf gegen Rassismus Früchte trägt. Das zeigt sich beispielsweise beim FK Austria Wien. Die Wiener positionieren sich konsequent gegen Rassismus und Antisemitismus – und das mit verschiedenen Maßnahmen sowie dazugehöriger Kommunikation, ganz nach dem Motto: Tue Gutes und rede darüber. Konkret wurde der Wertekanon „Veilchen Fairplay“, in dem das gewünschte Miteinander klar kommuniziert wurde, bereits von einer Vielzahl von Fanklubs unterschrieben. Das berichtet Philipp Marx, Leiter Medien und Kommunikation. Bereits im Herbst 2023 hat sich die Austria unter dem Motto „Gemeinsam gegen Hass & Hetze“ engagiert und mit fünf Teams an den „Fairplay Aktionswochen“ teilgenommen, um sich gegen Extremismus und für eine vielfältige und offene Gesellschaft auszusprechen und menschenfeindlichem Gedankengut entgegenzuwirken.
Der FK Austria Wien sehe sich ganz besonders im Kampf gegen Antisemitismus als Vorreiter in Österreich und habe den Anspruch, das auch zu bleiben, sagt Marx. Mit den verschiedenen Aktionen solle die Verbindung zur jüdisch geprägten Geschichte des Klubs aufrechterhalten werden. Ein besonderer Fokus wurde dabei auf die Partnerschaft mit dem Jüdischen Museum Wien gelegt, das 2023 eine Ausstellung zu jüdischen Identitäten im Fußball zeigte. Mit einer gemeinsamen Ticketaktion, unterstützt von der UniCredit Bank Austria, waren Tickets für ein ausgewähltes Spiel auch für das Jüdische Museum gültig. Ziel dabei sei es, Sport und Kultur miteinander zu verbinden, sagt Marx. Weiters tausche sich der Klub mit weiteren Mitgliedern der European Club Association intensiv über ein gemeinsames Netzwerk gegen Rassismus aus. Auch der Staats- und Verfassungsschutz arbeite in Abstimmung mit dem Klub an einem konkreten Angebot für Klubmitarbeiter und -mitarbeiterinnen, um weitere präventive Maßnahmen zu etablieren. Das Ergebnis lässt sich laut Marx sehen: In der abgelaufenen Saison habe es keine rassistischen Vorfälle gegeben.
Kranzniederlegung in Klagenfurt
Auch andere Bundesliga-Klubs setzen auf den Kampf gegen Antisemitismus. So hat sich der SK Austria Klagenfurt im vergangenen Jänner an der Kampagne #WeRemember des World Jewish Congress beteiligt, „um an die sechs Millionen Opfer des Holocaust, unter denen auch jüdische Sportler und Funktionäre, die einen großen Anteil an der Entwicklung der österreichischen Klubs und Teams hatten, zu erinnern“, schreibt der Verein auf Instagram. Aus diesem Anlass legten am 27. Jänner, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, die Austria-Spieler Thorsten Mahrer und Christopher Cvetko in der Klagenfurter Platzgasse einen Kranz am Denkmal für verfolgte Juden und Jüdinnen nieder.
Zeichen setzen gegen Hass und Hetze
Auch andernorts setzen die Vereine Zeichen gegen Hass und Diskriminierung. Beim LASK warben die Profis vor dem Spiel gegen den CASHPOINT SCR Altach im Oktober 2023 mit einem Banner für Toleranz: „Gegen Hass und Hetze. Für Vielfalt im Fußball“, lautete die Aufschrift. Der TSV Egger Glas Hartberg wiederum beteiligt sich beispielsweise jährlich an der bundesligaweiten Fairplay-Aktion. In Bezug auf Rassismus habe es bis dato keine negativen Vorfälle gegeben, sagt Pressesprecher Roland Puchas. „Zudem stehen wir mit unseren Fans ständig im Austausch, wo wir darauf hinweisen, dass wir klar gegen Rassismus und Antisemitismus sind und wir dies auch von unseren Fans erwarten.“
Weiterführende Informationen
Fotos: FK Austria Wien