14. Dez. 2021
LASK fr alle
Der Linzer Athletik-Sportklub hilft Flüchtlingen und will veraltete Geschlechterklischees überwinden. Das zeigt sich schon beim ersten Blick auf die Website des Vereins.
Auf der Website sind sie schon auf Augenhöhe: Spielerinnen und Spieler stehen dort gleichberechtigt Seite an Seite und schauen den Betrachtenden an. Was so plakativ daherkommt, ist beim Linzer Athletik-Sportklub Teil der Vereinsphilosophie. Die Fußballerinnen sollen der Kampfmannschaft der Männer ebenbürtig sein. „Als Verein, der für Gleichberechtigung steht und mehr Frauen in den Fußball bringen möchte, ist das für uns immens wichtig“, sagt Clemens Hinterdorfer, Assistent der Geschäftsführung.
Der Klub hat klare Vorstellungen, wie er das erreichen will: Er will dem Frauenfußball in Oberösterreich einen Impuls geben, Frauen für den Fußball im Allgemeinen, aber auch Männer für den Fußball der Frauen im Besonderen begeistern. Um das zu unterstützen, laufen die Frauen auch unter dem Namen LASK auf – einen Zusatz wie „Ladies“, „Frauen“ und „Damen“ gibt es nicht. Denn dem Verein sei es ein großes Anliegen, den Frauenfußball grundlegend zu stärken und professionell zu betreiben.
Sportlich sind die Frauen mit den Männern noch nicht ganz auf Augenhöhe. Erst im Sommer 2021 starteten sie in der LT1 OÖ-Liga, der drittklassigen Landesliga. Mittelfristig sollen die Linzerinnen aber zu ihren männlichen Kollegen aufschließen, in die Bundesliga aufsteigen und dort Spielerinnen den Sprung ins Nationalteam ermöglichen.
Mit Herz und Honig
Die Aktivitäten des gesellschaftlichen Engagements liegen beim LASK grundsätzlich in der Verantwortung der Geschäftsführung und werden von der Eventabteilung umgesetzt. Anregungen kämen aber von allen Mitarbeitern, berichtet der Klub. Die Themen sind vielfältig: Sie reichen von der erwähnten Etablierung der Frauenteams bis zu karitativen und ökologischen Zwecken. So setzt sich der LASK für minderjährige Flüchtlinge ein: Die Initiative „LASK & Friends“ sammelte für die Diakonie Spenden für unbegleitete Kinder und Jugendliche in den Flüchtlingslagern auf der griechischen Insel Lesbos. Finanziert wurden dadurch vor allem Lebensmittel, Kleidung und trinkbares Wasser.
Ebenso unterstützte der Verein die Aktion Geben für Leben der Leukämiehilfe Österreich und rief alle gesunden Fans zwischen 17 und 45 Jahren zur Stammzellentypisierung auf, um mehr potenzielle Spender und Spenderinnen im Kampf gegen Blutkrebs zu finden. Hinzu kommen immer wieder kleinere Spendenaktionen, deren Erlöse den Herzkindern des Linzer Kinderherzzentrums zugutekommen.
Der LASK sei sich bewusst, dass er eine Vorbildfunktion habe und viele Menschen bewegen können, sagt Hinterdorfer. Diese Verantwortung wolle der Klub annehmen und somit der Gesellschaft etwas von dem zurückgeben, was Fans und Partner tagtäglich für ihn tun.
Pläne für die Zukunft haben die Linzer auch bereits. Seit einiger Zeit beschäftigen sie sich mit einer klubeigenen Charity-Institution. Aufgrund der Coronapandemie musste diese Idee jedoch vorerst auf Eis gelegt werden. Die Ideen und Gedanken dazu lägen jedoch bereits in der Schublade, heißt es.
Schon weiter fortgeschritten ist ein anderes Projekt. Gemeinsam mit einem ortsansässigen Imker will der Verein demnächst auf dem Gelände der Paschinger Raiffeisen Arena Bienenvölker ansiedeln und einen eigenen LASK-Honig herstellen. Und wer weiß, vielleicht fliegen die Bienen ja auch auf den Klub.