14. Dez. 2021

Grne Veilchen

Der FK Austria Wien ist Vorreiter in Sachen nachhaltiger Stadionbau. Neben sozialen, ökologischen und gesellschaftspolitischen Aktionen in Wien setzt sich der Verein auch für junge Fußballer in aller Welt ein.

Grundsätzlich ist Grün eine Farbe, die beim FK Austria Wien eher auf wenig Sympathie stößt. Doch lässt man die fußballerische Farbenlehre einmal beiseite, sieht es schon anders aus. Seit Jahren bemüht sich die Wiener Austria um ein ökologisch nachhaltiges Wirtschaften. So hat sie 2015 als erster Klub der ADMIRAL Bundesliga einen Nachhaltigkeitsbericht verfasst. Seit 2019 ist dieser auch Bestandteil des jährlichen Geschäftsberichts. In der aktuellen Ausgabe von 2020 wird auf mehreren Seiten ausführlich der jährliche CO²-Verbrauch aufgelistet und mit dem Vorjahr verglichen.

Als vorbildlich in Sachen ökologischer Nachhaltigkeit gilt die Generali-Arena, bei deren Neubau von 2016 bis 2018 auf Ressourcenschonung geachtet wurde. Auf der neuen Nordtribüne wurden wasserlose Urinale eingebaut. Die Geschäftsstelle erhielt LED-Beleuchtung, und in den Katakomben wurden Bewegungsmelder eingebaut, damit sich das Licht nur dann einschaltet, wenn jemand ein- und ausgeht.

Sonne und Regen

Die Austria bezieht ihren Strom komplett aus erneuerbarer Energie und erzeugt einen Teil davon sogar selbst. 18 Prozent des im Stadion verbrauchten Stroms wird über Photovoltaikanlagen auf dem Dach der Arena gewonnen. Die Solarzellen auf dem Dach der Akademie steuern sogar rund ein Drittel des dort benötigten Stroms bei. Mithilfe der Sonnenenergie konnten von Juli 2018 bis November 2020 mehr als 219 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Auch wenn die Sonne nicht scheint, geht das Konzept auf. Denn die Rasenplätze auf dem Vereinsgelände werden mit Regenwasser gesprengt. Dieses wird in sechs Zisternen gesammelt, die 120.000 Liter fassen.

„Die Schonung der Ressourcen hat einen hohen Stellenwert und es werden laufend Maßnahmen zur Einsparung von Energie und Wasser ergriffen“, sagt Pressesprecher Christoph Pflug. All das hat dem Verein bereits mehrere Preise eingebracht. So bekam die Austria 2016 den Umweltpreis der Stadt Wien verliehen, im Jahr darauf wurde sie vom Umweltministerium als nachhaltiger Verein ausgezeichnet.

Diese Maßnahmen sind jedoch nur ein Teil von vielen innerhalb des Konzepts „Violett ist mehr“. Unter diesem Motto fasst der FK Austria Wien seine sozialen, ökologischen und gesellschaftspolitischen Aktivitäten zusammen. Diese fußen auf drei Säulen: „Violett ist umweltbewusst“, „Violett ist gesellschaftlich engagiert“ und „Violett ist tolerant“.

Von Favoriten in die Welt

Zum letztgenannten Bereich zählt das Young-Coaches-Projekt. Seit 2012 ist die Wiener Austria Mitglied der Football Club Social Alliance, einem Netzwerk internationaler Profiklubs, die es sich zum Ziel gesetzt haben, junge Menschen in Ländern des globalen Südens zu Nachwuchstrainern auszubilden – zu Young Coaches. Dazu reisen Ausbilder der Mitgliederklubs an ausgewählte Orte, um fußballerische Kompetenzen, aber auch soziale Fähigkeiten zu vermitteln. So waren in den vergangenen Jahren mehrfach Nachwuchstrainer der Austria-Akademie in Mexiko, Tansania und Vietnam, um dort junge Trainer fußballtaktisch auszubilden, zum Beispiel im Umgang mit Fußballern mit Behinderung. Dank der Unterstützung aus Wien konnten in den vergangenen Jahren mehr als 100 junge Trainerinnen und Trainer in aller Welt ausgebildet werden.

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