17. Jan. 2022
FARE Aktionswochen
Der ÖFB, die Österreichische Fußball-Bundesliga und die Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel. am VIDC sind der Ansicht, dass Fußball eine Sportart für alle Menschen ist, unabhängig von ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion, sexuellen Ausrichtung, ihres Alters oder Geschlechts.
Die jährliche FARE Aktionswoche für Solidarität und gegen Diskriminierung hat sich über die Jahre hinweg zu Europas größter Antirassismus-Kampagne im Fußball entwickelt. Die Österreichische Fußball-Bundesliga führt bereits seit mehr als 10 Jahren in Zusammenarbeit mit FairPlay die FARE-Aktionswochen durch. Insgesamt wurden dabei mehr als 500.000 Zuschauer in den Stadien unter anderem mit folgenden Botschaften erreicht:
„Zeig‘ Rassismus die Rote Karte"
„Vorurteile platzen lassen“
„Kein Platz für Diskriminierung“
„Fußball ohne Ausgrenzung“
Die Platzierung der Botschaften erfolgt unter Einbindung organisierter Fangruppen sowie lokaler und sozialer Initiativen. Vor Spielbeginn ziehen vor allem die in die Aktion eingebundenen Begleitkinder und die Kapitäne der jeweiligen Mannschaften die Aufmerksamkeit auf sich. Mit diesem langjährigen Projekt, bei dem stets alle 20 Bundesliga-Klubs mitgewirkt haben, leistet die Österreichische Fußball-Bundesliga einen Beitrag, um diese sensiblen Themen auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Österreichische Fußball-Bundesliga – ein Vorbild in Europa
Mit den Stadionaktionen der Österreichischen Fußball-Bundesliga wurden seit 2004 mehr als 500.000 StadionbesucherInnen erreicht. Damit sind die Aktionswochen die größte österreichweite Kampagne für Vielfalt im Sport und seit zehn Jahren fixer Bestandteil im Terminkalender der Bundesliga-Klubs. Diese werden am kommenden Spieltag neben den Statements der Kapitäne durch Stadiondurchsagen, Video-Spots, dem Verteilen von Infobroschüren und Sticker sowie dem Einbinden von Fangruppen aktiv. Die Spieler werden von Kindern mit Fair Play T-Shirts und einem Spruchband „Kein Platz für Diskriminierung" auf das Feld begeleitet.
Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer: "Die Österreichische Fußball-Bundesliga und ihre Klubs sprechen sich entschieden gegen jede Form der Diskriminierung aus. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, auch heuer einen wichtigen Part bei den internationalen FARE Aktionswochen zu spielen. Die Umsetzung und Platzierung der Botschaften erfolgt dabei stets unter Einbindung organisierter Fangruppen. Mit ihrer Stimmhoheit auf den Tribünen leisten hier auch die Aktionen von Fankurven einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus."
David Hudelist von der Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel. meint dazu: „Die Beteiligung der Österreichischen Fußball-Bundesliga und aller 20 Klubs ist sehr erfreulich und im europaweiten Vergleich auf einem sehr hohen und professionellem Niveau! Auch ist es erfreulich, dass einige Vereine über die Aktionswochen hinaus mit uns in Kontakt sind und aktiv bleiben wollen. Das ist auch Ziel dieser Stadionaktionen – wir wollen ein Bewusstsein im österreichischen Fußball schaffen und mit allen Akteuren zusammenarbeiten. Das Thema Homophobie ist für viele nach wie vor Tabu und vor allem im Amateurbereich kommt es zu Fällen von Rassismus, Sexismus und Fremdenfeindlichkeit.“
Die FARE Aktionswochen in Österreich werden von der Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel. am VIDC koordiniert und vom Sportministerium, dem ÖFB, der Österreichischen Fußball-Bundesliga, der Stadt Wien, FARE und der UEFA unterstützt.
Rückgrat zeigen und Diskriminierung im Fußball melden!
Uns ist es wichtig, diskriminierende Handlungen sowie rechtsextreme Aktivitäten schon in der Entstehung zu bekämpfen. Rassismus und Diskriminierung totzuschweigen und unter den Teppich zu kehren, macht das Problem schlimmer und die Täter stärker.
Also Rückgrat zeigen und Diskriminierung per Mail unter fairplay@vidc.org melden! Sämtliche Meldungen werden selbstverständlich absolut vertraulich behandelt.
Um das Prozedere nach einem Meldungsfall so transparent wie möglich zu gestalten, haben FairPlay, die Österreichische Fußball-Bundesliga und der ÖFB einen 5-Schritte-Plan entwickelt, der in allen gemeldeten Fällen durchlaufen wird:
1. Anlassfall:
Eine Person/Gruppe meldet einen rassistischen/homophoben/sexistischen Vorfall bei FairPlay bzw. Medien berichten über den Fall.
2. Netzwerk aktivieren:
FairPlay kontaktiert unmittelbar den ÖFB und die Österreichische Fußball-Bundesliga (je nach Zuständigkeit) via Telefonanruf und/oder E-Mail. Ziel ist es, alle vorhandenen Informationen auszutauschen, um ein ganzheitliches Bild der Situation zu erlangen. Dies geschieht unter aktiver Einbindung des Berichterstatters, der den Fall gemeldet hat, der jeweiligen Schiedsrichter sowie der direkt von Diskriminierung Betroffenen. Falls es klar identifizierbare Täter gibt (Spieler, Trainer, Fanclub, Funktionär), erhalten auch diese eine Möglichkeit zur Stellungnahme.
3. Strategien entwickeln:
Gemeinsam mit dem betreffenden Verband werden Strategien entwickelt, welche Maßnahmen und Aktivitäten gesetzt werden können. FairPlay kann aufgrund seiner Expertise diesbezüglich Vorschläge machen.
4. In die Offensive gehen:
In Absprache mit dem ÖFB und der Österreichischen Fußball Bundesliga folgt eine Pressemitteilung. Die Veröffentlichung erfolgt zudem auch online auf der FairPlay-Website. Geplante Maßnahmen werden ebenso publik gemacht.
5. Gemeinsam Stärke zeigen:
Konkrete antidiskriminatorische Aktivitäten (z.B: Stadionaktion, Website-Auftritt, Stadionsprechertext, Artikel in der Stadionzeitung, soziale Angebote für Jugendliche, Diskussionsveranstaltung uvm.) werden vom betreffenden Verein geplant und umgesetzt.
Alle Informationen rund um FairPlay, die Aktionswochen und das FARE Netzwerk finden Sie unter:
http://www.fairplay.or.at/
http://www.farenet.org/