16. Dez. 2021

Arbeiterklub 2.0

Aufgrund seiner Wurzeln in der Arbeiterbewegung liegt einer der Schwerpunkte des SK Rapid im sozialen Engagement. Doch auch in der virtuellen Welt ist der Verein aktiv, wenn es darum geht, benachteiligte Fans ins Stadion zu bringen

Wenn es um gesellschaftliches Engagement geht, hat der SK Rapid schon des Öfteren eine Vorreiterrolle eingenommen. Als erster österreichischer Fußballverein hat er nun eine Avatar-Patenschaft übernommen, um Herzenswünsche von schwerstkranken Kindern und Jugendlichen zu erfüllen. Dabei handelt es sich um einen Telepräsenzroboter, der Kindern mit einer Langzeiterkrankung hilft, am sozialen Leben teilzunehmen. Der Roboter dient ihnen dabei als Augen, Ohren und Stimme. Mithilfe der Avatar-App können die Kinder den Roboter steuern und so nicht nur am Schulunterricht teilnehmen, sondern auch ein Heimspiel im Allianz Stadion miterleben, ein Training der Profimannschaft verfolgen und ihrem Lieblingsspieler Fragen stellen.

Solche Maßnahmen, gehören für den SK Rapid zum Selbstverständnis. „Unsere Ursprünge in der Arbeiterbewegung verpflichten uns, insbesondere sozial Benachteiligte zu unterstützen“, heißt es im Leitbild des Vereins. Unter der Dachmarke „Rapid leben“ bündelt der Verein seit zwei Jahren alle Aktionen, die im Bereich der Corporate Social Responsibility liegen. Diese gliedern sich in fünf Bereiche: Vielfalt (Diversity), Bewegung und Prävention, Umwelt und Nachhaltigkeit, soziale Mobilität sowie Unternehmenskultur.

Fünf Bereiche, fünf Beispiele

In allen fünf Bereichen hat der Klub bereits mehrere Aktionen durchgeführt. So hat er 2014 als erster Klub der ADMIRAL Bundesliga ein Special-Needs-Team gegründet, in dem körperlich und intellektuell beeinträchtige Personen zusammen Fußball spielen. Seit rund zehn Jahren richtet er zudem den Rapidlauf samt Spendensammlung für karitative Zwecke im Wiener Prater aus – 2021 aufgrund von Corona allerdings nur in virtueller Form. Um einen Beitrag in der Bekämpfung ebenjener Pandemie zu leisten, wurde das Allianz Stadion im Oktober 2021 kurzfristig zum Impfzentrum. Unter dem Motto „Hoi da dei Jaukal vom Rapid-Arzt“ verabreichte Klubarzt Thomas Balzer Fans die Coronaschutzimpfung. https://www.skrapid.at/de/startseite/news/news/aktuelles/2021/10/rapidlerinnen-und-rapidler-holten-sich-ihr-jaukerl-vom-rapid-arzt

In den Bereich Nachhaltigkeit fiel die Aktion 1899 Bäume. In Anlehnung an das Gründungsdatum pflanzten Rapid-Fans zusammen mit Försterinnen und Förstern der Stadt Wien im Herbst 2019 auf einem Gelände in Wien-Donaustadt 1899 Bäume und Sträucher.

Hervorzuheben ist laut Verein noch das Projekt Kinderzukunft: Die Rapid-Familie hilft, das 2017 gemeinsam mit der Volkshilfe ins Leben gerufen wurde und sich an Kinder und Jugendliche richtet, die in Österreich von Armut betroffen sind. Auf diese Weise will Rapid das öffentliche Bewusstsein für dieses Problem schärfen und Betroffene unterstützen.

Zudem startete der Verein in der Vergangenheit bereits verschiedene Spendenaktionen: für die Opfer des Terroranschlags in Wien im Herbst 2020 und Erdbebenopfer in Kroatien im Frühjahr 2021.

Mit all diesen Projekten will der Klub seine „Rapid-Tugenden wie Zusammenhalt, Gemeinschaft und Verbundenheit aktiv nach außen“ tragen, heißt es von Vereinsseite. Ganz im Sinne der Tradition des SK Rapid.

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Foto: SK Rapid/Red Ring Shots